Sie wird verflucht, verteufelt und doch von allen gebraucht, die Deutsche Bahn. Als eines der wichtigsten deutschen Unternehmen ist die Bahn wohl auch der Konzern mit dem schlechtesten Ruf. Dabei ist dieser in vielen Fällen völlig unbegründet. Auf den deutschen Bahnsteigen sieht man immer wieder Menschen über die Unpünktlichkeit der Züge schimpfen. Wenn man es wirklich eilig hat, dann ist es natürlich ärgerlich, wenn die Bahn später kommt als geplant, doch wer sich schon in Deutschland über Verspätungen ärgert, sollte erst einmal versuchen, in irgendeinem anderen Land auf der Welt den Zug zu nehmen. Erst dann weiß man wirklich, was Unpünktlichkeit eigentlich ist.
Der schlechte Ruf eilt der Bahn voraus, doch eine Statistik, die kürzlich veröffentlich wurde, zeigt zum Beispiel, dass im Monat September dieses Jahres 94,4 Prozent der Züge im Personenverkehr der DB zur planmäßigen Ankunftszeit plus maximal 5,59 Minuten kam. Woher kommt also die Annahme, Züge der deutschen Bahn würden wirklich niemals pünktlich kommen und dass, egal wohin und wie lange man fährt, sich einem irgendein Ärgernis in den Weg stellen wird, man zum Beispiel seinen Anschluss nicht bekommt beim Umsteigen oder ähnliches.
Die Zahlen sprechen eigentlich für sich, denn so viel wie mit der Bahn fährt der deutsche Bundesbürger mit keinem anderen öffentlichen Verkehrsmittel. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres konnte im Personenverkehr der Deutschen Bahn ein Plus von 400 Millionen Fahrgästen verzeichnet werden. Über eine Milliarde Menschen nahmen in den ersten sechs Monaten des Jahres die Bahn. Der Umsatz der Deutschen Bahn stieg damit in den ersten zwei Quartalen des Jahres um 3,3 Prozent oder 616 Millionen Euro auf 19,5 Milliarden Euro. Man kann also trotz eines schlechten Rufes von einem deutschen Erfolgsunternehmen sprechen, wenn es um die Bahn geht. Die meckernden Fahrgäste an den Bahnsteigen wird es wohl immer geben, egal ob die Bahn pünktlich kommt oder nicht.
Quelle: Statista/Deutsche Bahn
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